Juni 27, 2024

„SECAI ist ein Game-Changer im Bereich energieeffizienter Gebäude.“

Im Interview spricht Patrick Toddenroth über das Engagement von wibutler bei SECAI, die Herausforderungen für die verbleibende Projektdauer und die Marktfähigkeit von Edge-Cloud-Lösungen.

Voraussichtliche Lesedauer: 3 Minuten

Patrick Toddenroth

Herr Toddenroth, Sie sind Product Owner Professional Smart Building bei wibutler. Warum engagiert sich Ihr Unternehmen bei SECAI?

Angesichts der Herausforderungen im Bereich der Energieeffizienz ist es heute wichtiger denn je, Lösungen anzubieten, die nicht nur effektiv, sondern auch einfach nachrüstbar sind. Der SECAI-Ansatz ist daher ein Game-Changer und bietet genau das: eine Möglichkeit für kommerzielle Gebäudebetreiber, Energie und somit auch CO2-Abgaben zu sparen, ohne komplexe Umbauten vornehmen zu müssen. Dies trägt nicht nur zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei, sondern senkt auch die Betriebskosten erheblich, was unter anderem in Zeiten steigender Energiepreise und Abgaben von entscheidender Bedeutung ist.  

Was bringt wibutler mit in das Projekt ein?

wibutler ist die Plattform für digitale Gebäudetechnik, mit der wir unterschiedliche Anwendungsfälle für Mietende im Professional Smart Home oder auch – insbesondere bei SECAI – für die Wohnungswirtschaft hersteller- und gewerkeübergreifende Anwendungen im Professional Smart Building zur Verfügung stellen. Der einzigartige Ansatz des Projektes ist unsere hybride Architektur, die Cloud- und Edge-Technologien vereint. Diese ermöglicht es, die technische Infrastruktur eines Gebäudes mit den einzelnen Geräte aus den Wohnräumen zu verbinden, was zu effizienteren, einzigartigen Lösungen führt. Unsere Marktkenntnis, insbesondere dank unseres Netzwerkes aus der wibutler alliance, in der wir über 40 Hersteller aus den relevanten Bereichen der Gebäudetechnik mitbringen, hilft sicher auch im Projekt.

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Wie bewerten Sie den Fortschritt der Entwicklungen im Projekt?

Ich bin von den bisherigen Fortschritten des SECAI-Projektes absolut begeistert. Wie ich auch auf dem letzten Meilensteintreffen am 07. Mai 2024 in Osnabrück vorstellen durfte, sind wir während der letzten Heizperiode erfolgreich in die Praxisphase gestartet. Wir konnten bereits ein erstes Mehrfamilienhaus mit unseren Technologien ausstatten. Daraus haben wir nicht nur wichtige Lehren für zukünftige Umrüstungen gezogen, sondern wir erheben seitdem auch erste Daten. Diese werden über eine Cloud-Verbindung, natürlich unter Berücksichtigung höchster Datenschutz-Ansprüche, mit den weiteren Projektteilnehmern geteilt. Diese sind mit den Daten nun dazu in der Lage, KI-Modelle für eine effizientere Heizungsregelung zu trainieren.

Sie sind also gut gestartet und liegen im Zeitplan. Was kommt als Nächstes? Und wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die weitere Projektlaufzeit?

Mithilfe der KI-Modelle inkl. der Daten aus dem Professional Smart Home-Bereich soll die Wärmeerzeugung noch effizienter werden. Mit der nächsten Phase wird wibutler daher direkten Zugriff auf den Wärmeerzeuger ermöglichen. Anhand der gesammelten Daten soll die KI dann den Wärmebedarf möglichst genau prognostizieren, um den Wärmeerzeuger optimal zu regeln. Die größte Herausforderung ist die Koordination aller Beteiligten – das heißt nicht nur unter den Projektteilnehmern, sondern auch mit Handwerkern und Mietenden. Doch auch dafür konnten wir während der ersten Projektphase schon wichtige Erkenntnisse ziehen, von denen wir nun profitieren.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert SECAI über drei Jahre hinweg. Was muss aus Ihrer Sicht passieren, damit die im Projekt erarbeitete Edge-Cloud-Lösung marktfähig wird? 

Hinsichtlich der Technik mache ich mir keine Gedanken bzgl. der Marktfähigkeit. Wir müssen beweisen, dass die Mietenden bzw. die kommerziellen Gebäudebetreiber einen wirtschaftlichen bzw. ökologischen Vorteil erhalten. Wird das der Fall sein, sind die meiner Meinung nach minimalen Investitions- und Betriebskosten der Edge- bzw. Cloud-Technologie zügig wieder eingespielt, so dass insgesamt Energie und Kosten eingespart werden können.

Herr Toddenroth, wir danken Ihnen für das Gespräch. 

Artikel in Audio-Format:

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland Logo